Die ursprüngliche Schaltung stammt aus dem Jahre 1969 und wurde von dem englischen Audiodesigner John L. Linsley-Hood entwickelt und in der April-Ausgabe der Zeitschrift "Wireless World" veröffentlich.
Eine etwas leistungsstärkere und in vielen Punkten weiterentwickelte und verbesserte Version wurde dann im Jahre 1996 in der September-Ausgabe der Zeitschrift "Electronics World" veröffentlicht.
Diese Version habe ich vor einigen Jahren mit anderen Transistoren nach-gebaut, gemessen und getestet. Klanglich ist es dieser Verstärker allemal wert aufgebaut zu werden. Er hat das gewisse Etwas, eine sehr luftige, räumliche Wiedergabe, mit einem Timing, dass nicht viele Verstärker haben. Diese simple, anachronistisch anmutende Schaltung, mit Endtransistoren bestückt, die heute kein Audioentwickler mehr ernsthaft in Erwägung zieht, klingt wirklich exzellent.
Der einzig große Nachteil ist die enorm hohe Verlustleistung in Relation zur erreichbaren Ausgangsleistung, was bei einem reinrassigen Eintaktverstärker, wie diesem hier, jedoch unvermeidbar ist. Pro Kanal sind es rund 90 Watt bei einer Ausgangsleistung von 15 Watt an 8 Ohm. Jeder Endtransistor muss eine Leistung von rund 40 Watt in Wärme umsetzen, was schon recht grenzwertig ist und dies bedeutet natürlich auch, dass ein großdimensionierter Kühlkörper absolut notwendig ist. Bei mir hat der Verstärker jedoch, trotz der enormen Wärmeentwicklung und der sehr hohen Verlustleistung pro Transistor, klaglos über mehr als zwei Jahre gespielt, bevor ihn mir dann ein entfernt bekannter Musikliebhaber "abschwatzte". Deshalb kann ich auch keine Fotos mehr von meinem Test-Aufbau machen.
Im Internet findet man ungemein viele Hinweise, Aufbautipps, Klang-beschreibungen, YouTube-Videos u.s.w. zu diesem Verstärker.
Hier mal exemplarisch ein Link, wo viele Schaltpläne zu diesem Verstärker veröffentlich sind, auch mit verschiedenen, passenden Netzteilen.