Diesen Verstärker habe ich in einem alten Siemens-Schaltungsbuch von 1965 entdeckt und ihn leicht modifiziert interessehalber auf einer kleinen Lochraster-platine aufgebaut.
Es handelt sich hier um keinen Verstärker der auch nur ansatzweise "Hifi-Qualitäten" mitbringt, sondern er stellt vielmehr einfach nur einen kleinen "Spaßverstärker" dar.
Es interessierte mich einfach mal, wie so ein Verstärker aus den Anfangstagen der transistorisierten Audioelektronik klingt und welche Messwerte damals in den 60-iger Jahren, mit den damals erhältlichen Transistoren, erreichbar waren.
Funktionieren tut dieser kleine Germanium-Transistor Verstärker einwandfrei, ohne störendes Rauschen oder Brummen. Betrieben habe ich ihn allerdings auch nur mit einem Labornetzteil. Daher kann ich nichts darüber sagen, wie sich der Verstärker an einem unstabilisierten Netzteil verhält, was eine gewisse Brumm-Restwelligkeit aufweist. Es mag durchaus sein, dass dann auch ein wenig Brummen hörbar wird.
Ich habe den Verstärker zuerst an modernen Hifi-Lautsprechern (Q Acoustics 3020i) klanglich getestet.
Nun gut, selbst im oberen Tieftonbereich tat sich nicht viel, Hochtonauflösung: Fehlanzeige, aber der Mitteltonbereich und insbesondere die Sprachverständ-lichkeit waren durchaus ansprechend.
Ich denke, so ein Amp ist auch nicht für den Betrieb mit modernen Hifi Laut-sprechern ausgelegt und geeignet. Als ich ihn nämlich an ein altes Saba Stereo-Röhrenradio angeschlossen hatte, von dem ich den internen Röhren-verstärker abklemmte, war dieser kleine Verstärker voll in seinem Element. Jetzt spielte plötzlich die Bassschwäche und die mangelnde Hochton-auflösung keine so große Rolle mehr. Man lauschte einfach nur der durchaus etwas pointierten, aber sehr angenehm klingenden Mittelton-, bzw. Sprachwiedergabe.
Die in diesen alten Radios eingebauten Lautsprecher, in Verbindung mit den halboffenen Gehäusen, klingen oft sehr angenehm und harmonisch. Sie sind durchaus in der Lage z.B. kleine Jazzbesetzungen und Stimmen sehr authen-tisch und livehaftig wiederzugeben.
Also, als Ersatz für einen defekten Röhrenverstärker eines alten Radios ist dieser Verstärker bestens geeignet.
Unten noch drei Bilder meines provisorischen Lochrasterplatinen-Aufbaus.
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